Claudia Cardinal wird 1955 in Reinbek bei Hamburg geboren. Nach der Schule beginnt sie 1974 bei Hugo Scheele in Hamburg eine zweijährige Ausbildung zur Goldschmiedin.
1976 heiratet Claudia Cardinal und bekommt drei Kinder – Katharina (1980), Anna (1981) und Johan (1984). Zu dieser Zeit beginnt sie verstärkt, sich mit Fragen der Ernährung und dem Thema Gesundheit durch Ernährung auseinander zu setzen. Während die Kinder im Kindergarten sind, arbeitet sie in Hamburg-Bergedorf in dem Naturkostladen „Milch & Honig.“
Im Jahr 1981 wird bei Katharina Leukämie festgestellt, woraufhin umgehend die erste Chemotherapie beginnt. Nach einem Rückfall stirbt Katharina 1986 als sechsjährige.
Im gleichen Jahr beginnt Claudia Cardinal in an der Fach-
schule für Ernährungsberatung in Hamburg eine berufsbegleitende Ausbildung zur Ernährungsberaterin.
Zwei Jahre später fängt sie die ebenfalls berufsbegleitende Ausbildung zur Heilpraktikerin bei Bindia Schmieder in Ham-
burg und die Tätigkeit als Co-Trainerin für die Unterstützung von Frauen in Lebenskrisen an. In den Wochenend-Trainingsseminaren „Willkommen im Leben“ wird gemeinsam
mit den Frauen ein hoffnungsvoller Weg aus der Krise erarbeitet. Es werden Möglichkeiten entwickelt, zu erkennen worauf es individuell im Leben ankommt.
Mit dem Tod ihrer Tochter entscheidet sich Claudia Cardinal dazu, Menschen, die sich angesichts von Tod und Trauer in Hoffnungslosigkeit befinden, zu unterstützen. So beginnt sie 1989 mit der Trauer- und Sterbebegleitung. Im Jahr darauf tritt Claudia Cardinal beim Seminar Consens in Hamburg eine vierjährige Ausbildung in Symbolsprache/Umgang mit Bildern an. Anlehnend an das Katathyme Bilderleben nach Hans-Carl Leuner lernt sie hierbei zu lesen, was sich hinter Träumen und Visionen von Menschen verbirgt und so auch hinter dem, was Sterbende und Trauernde als Phänomene in ihrem Alltag erleben. Heute arbeitet sie mit dem Methaphorischen Bilderleben nach Claudia Cardinal. Hier werden Bilder verwendet, die zur Verwandlung von Ängsten hilfreich sein können.
Mit Hildegard Fuhrberg eröffnet sie im Jahr 1993 eine Gemeinschaftspraxis in Hamburg-Bergedorf, wo sie seitdem als selbständige Heilpraktikerin tätig ist. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen als Ernährungsberaterin, Trauer- und Sterbebegleiterin sowie eine Ausbildung traditioneller schamanischer Heilkunde (1996 bis 1998, ebenfalls beim Seminar Consens) bieten für die Arbeit wichtige Zusatzqualifikationen.
Nachdem Claudia Cardinal seit 1994 bereits als Dozentin an verschiedenen Schulen für Naturheilkunde (Alchemilla – Heilpraktikerausbildung für Frauen in Hamburg, SFN – Schule für Naturheilkunde in Hamburg und Bremen, Homöopathie-Forum Hamburg) tätig war, ist sie 2001 Gründungs- und bis 2007 Leitungsmitglied der Curara-Naturheilkunde-Schule in Lauenburg/Elbe.
Bei Ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin stellt Claudia Cardinal fest, dass ein Großteil der Krankheiten, mit den Menschen zu ihr kommen, Folgen von nicht verarbeiteter Trauer sind. So entwickelt Sie das Projekt der „Sterbeamme“/ des „Sterbegefährten“: einer Person, die Sterbenden und Trauerden zur Seite steht, grundlegende Fragen mit Ihnen erörtert, gemeinsam mit Betroffenen neue praktische (Lebens-) Wege erarbeitet, Angst in Hoffnung verwandelt.
2001 starten die ersten Sterbeammen-, Sterbegefährten-Ausbildungsgruppen in Hamburg.
Seit Juli 2004 starten außerdem regelmäßig Ausbildungsgruppen der Sterbeammen-Akademie in Bayern (anfangs alle zwei Jahre, seit 2008 jedes Jahr); seit Herbst 2008 startet jedes zweite Jahr eine Ausbildungsgruppe in Berlin.
Im Juni 2008 wird die Ausbildung an der Akademie für Sterbeammen/Sterbegefährten patentgeschützt, im Oktober 2008 zertifiziert nach Din Iso 9001. Derzeit findet eine Überprüfung der Ausbildung als Fortbildungsmaßnahme durch die Arbeitsämter statt.
Im gleichen Jahr ist Claudia Cardinal Gründungsmitglied des Vereins „Sterbeheilkunde e.V.“
Über Ihre Erkenntnisse, dass chronische und autoaggressive lebensbedrohliche Krankheiten oftmals mit unverarbeiteter Trauer im Zusammenhang stehen berichtet Claudia Cardinal zunehmend auch im Zuge ihrer Vortragstätigkeit.
2002 erscheint das erste ihrer Bücher – „Trauerheilung – Ein Wegbegleiter“ – beim Patmos-Verlag. Es folgen drei weitere Bücher beim Patmos-Verlag: 2005 „Sterbe- und Trauerbegleitung – Ein praktisches Handbuch“ und 2007 „Lebe und lerne Sterben – Ein Praxisbuch für Betroffene und Nahestehende.“ Der Verlag Dennis Hart GmbH gibt im gleichen Jahr in Kooperation mit Hamburg Leuchtfeuer eine Hör-CD zum dritten Buch heraus. Das vierte Buch – „Wir sehen uns – Neue Wege des Trauerns und Erinnerns“ – erscheint im Juli 2010 beim Walter-Verlag (Matmos-Verlagsgruppe), Mannheim.

Claudia Cardinal ist neben ihrer Arbeit als Sterbeamme und Heilpraktikerin als Dozentin, Buchautorin und Multiplikatorin tätig. Sie gibt Seminare und Fortbildungen für Personal von Pflegeeinrichtungen, Supervision und Fortbildungen für HospizmitarbeiterInnen und sie hält Vorträge im deutsch-europäischen Raum. Überdies ist sie seit 2002 häufiger in den Medien präsent.
Und seit Claudia Cardinal im Mai 2008 zum ersten Mal Großmutter geworden ist, ist ein Teil ihrer Zeit für die Enkeltochter reserviert.